Einführung
Auf der rhetorischen Ebene ist der Wandel im Public Management angekommen. Auch Beispiele für Fortschritte finden sich und werden gerne vorgestellt.
Auf der anderen Seite findet sich auch die Einstellung, Wandel im Public Management habe es irgendwie schon immer gegeben, und auch die aktuelle Diskussion werde schon abflauen, ohne zu tiefgreifenden Veränderungen zu führen.
Vor diesem Hintergrund ist die Einschätzung von Beschäftigten besonders interessant, zu deren Dienstaufgaben die Innovation gehört. Konkret stehen im Fokus dieses Aufsatzes die
- Beauftragten für das Vorschlagswesen bzw. das Vorschlagsverwaltungswesen,
- Organisatoren[1] und Moderatoren im kontinuierlichen Verbesserungsprozess und
- Innovationsmanager.
Diese Berufsgruppen werden im Folgenden zusammenfassend als Ideenmanager benannt.
Im Rahmen der „Ideenmanagement Studie 2018“ wurden auch Ideenmanager aus dem Bereich des Public Management befragt.
Zukünftige Bedeutung von beteiligungsorientierter Prozessinnovation
Die „Ideenmanagement Studie 2018“ ist aktuell die umfangreiste empirische Erhebung zum Ideenmanagement im deutschsprachigen Raum. 261 Organisationen haben „harte“ Zahlen zum Ideenmanagement, zu den eingesetzten Modellen und zu Erfolgskennzahlen gegeben.
Unter den 261 Organisationen haben 37 Organisation aus dem Bereich des Public Management geantwortet. Selbstverständlich lassen sich aus 37 Antworten nicht endgültige Aussagen über das Public Management im deutschsprachigen Raum treffen, doch sind explorative Auswertungen möglich. Der vorliegende Text ist also eher als Anregung zur Diskussion zu verstehen.
In der Ideenmanagement Studie 2018 beschäftigt sich mit der Einschätzung zukünftiger Trends für den direkten Arbeitsbereich der Ideenmanager.
Zunächst wurde gefragt nach der erwarteten zukünftigen Bedeutung von Vorschlagswesen, Verbesserungsprozess etc. in der eigenen Organisation. Das Ergebnis zeigt Abbildung 1.
Abb. 1
Organisationen des Public Management gehen also eher von einer sinkenden Bedeutung des Ideenmanagements in der eigenen Organisation aus, als dies Antwortende aus dem privaten Sektor tun. Dies überrascht insofern, als das Ideenmanagement im Public Management bereits jetzt in vielen Organisationen eine vergleichsweise wenig prominente Rolle einnimmt.
Die Einschätzung der künftigen Bedeutung des Ideenmanagements insgesamt unterscheidet sich: Hier sehen die Vertreter des Public Management tendenziell eine gleichbleibende Bedeutung, wie in Abbildung 2 zu sehen ist.
Abb. 2
Mobiles Arbeit im Ideenmanagement
Technisch ist mobiles Arbeiten heute kaum ein Problem: Viele EDV-gestützte Anwendungen lassen sich grundsätzlich an praktisch jedem Ort bedienen, an dem Zugriff auf das Internet möglich ist. Doch sind diese grundsätzlichen Möglichkeiten nicht in jedem Fall auch umgesetzt worden.
Konkret für das Ideenmanagement wurde nach der erwarteten zukünftigen Bedeutung von mobilem Ideenmanagement gefragt, also nach der Einreichung und /oder Bearbeitung von Vorschlägen und Ideen unabhängig von einem konkreten Arbeitsort. Die Einschätzung findet sich in Abbildung 3.
Abb. 3
Als Darstellungsform ist hier der Boxplot gewählt worden, der einige Informationen zusammenfasst. Da der Boxplot in einigen Bereichen nicht geläufig sein mag soll die Abbildung hier etwas ausführlicher erläutert werden.
Die Ideenmanager wurden nach ihrer Einschätzung auf einer Skala von 0 Punkten (völlig unwichtig) bis 5 Punkten (maximale Bedeutung) gefragt. Die vertikalen Linien beginnen bei 0 Punkten und enden bei 5 Punkten. Das bedeutet: Mindestens eine Person hat 0 Punkte vergeben und mindestens eine Person hat 5 Punkte vergeben. Wir haben es hier also mit einem Thema zu tun, bei dem die Ideenmanager selbst durchaus extreme Meinungen in beide Richtungen vertreten.
Ein Viertel der Ideenmanager hat 4 Punkte oder weniger vergeben, deshalb beginnt die „Box“ bei 4 Punkten – dies Box hat dem Boxplot auch ihren Namen gegeben.
Soweit sind die Verhältnisse im Public Management genauso wie außerhalb des Public Managements. Nun erscheint der erste Unterschied:
Die Hälfte der Ideenmanager aus dem Public Management hat mindestens 3 Punkte vergeben – oder anders formuliert: Die Hälfte der Ideenmanager hat höchstens 3 Punkte vergeben.[2] Damit sind 3 Punkte der Median für das Public Management.
Im Bereich außerhalb des Public Managements sind 2 Punkte der Median. Daran lässt sich ablesen, dass beide Bereiche durchaus unterschiedlich geantwortet haben. An den Durchschnittswerten lässt sich dies nicht ablesen: Die durchschnittliche Punktzahl sind 2,3 Punkte beim Public Management und 2,4 Punkte bei den anderen Organisationen. Dies ist der Grund, warum im vorliegenden Text grafische Darstellungen und nicht nur Tabellen mit Durchschnittswerten verwendet werden: Die Grafiken vermitteln mehr Informationen.
Hier sagt die Darstellung: Ideenmanager aus dem Public Management vertreten ebenso wie andere Ideenmanager ein breites Spektrum bezüglich der Einschätzung der zukünftigen Bedeutung von mobilem Ideenmanagement. Im Median schätzen Ideenmanager aus dem Public Management die Bedeutung einen Punkt höher ein. Eine Vermutung könnte sein, dass in vielen Organisationen des Public Management mobile Anwendungen bislang eher zurückhaltend eingesetzt wurden. Dies dürfte auch für mobiles Ideenmanagement gelten. Damit könnten Ideenmanager aus dem Public Management die künftige Entwicklung als bedeutsamer einschätzen. Für Ideenmanager beispielsweise aus der Industrie ist mobiles Ideenmanagement einfach eine Selbstverständlichkeit. Hohe zukünftige Bedeutung werden für das Ideenmanagement in der Industrie eher andere Entwicklungen erhalten.
Stellung im Hype Cycle
Die Unternehmensberatung Gardner hat ein Phasenmodell für Innovationen entwickelt. Vereinfacht lassen sich folgende Phasen unterscheiden:
Anlaufphase: Die Innovation wird zum ersten Mal in der Organisation bekannt, es werden erste, oft vorsichtige, Schritte mit der Innovation gegangen.
Euphoriephase: Die Möglichkeiten der Innovation werden offensichtlich, die ersten Anwender in der Organisation sind begeistert und sehen diese Innovation als Lösung für alle möglichen Probleme.
Stressphase: Diese Phase wird auch als „Tal der Tränen“ oder „Tal der Enttäuschung“ bezeichnet. Es zeigt sich, dass die Innovation doch nicht für alle möglichen Probleme eingesetzt werden kann. Auch im eigentlichen Anwendungsbereich kann es Probleme geben. In dieser Phase neigen manche Organisationen dazu, das Kind mit dem Bade auszuschütten und die Innovation ganz aufzugeben. Vernünftiger jedoch ist der Übergang in die
Reifephase. Hier kann eine Organisation die Möglichkeiten der Innovation realistisch beurteilen. Die Innovation wird auf den Feldern eingesetzt, auf denen sie Nutzen bringen kann. Andere Probleme werden mit anderen Mitteln gelöst.
Das Ideenmanagement kann als organisatorische Innovation betrachtet werden. Damit bietet es sich an, die Stellung des Ideenmanagements in diesem Phasenmodell zu erheben. Die Ergebnisse sind in Abbildung 4 dargestellt.
Abb. 4
Im Großen und Ganzen geben hier Organisationen aus dem Public Management und andere Organisationen ähnliche Antworten: Für einige Organisationen ist Ideenmanagement eine organisatorische Innovation, die erst noch getestet werden muss (Anlaufphase). In der Euphoriephase sieht sich praktisch keine Organisation. Das ist kaum verwunderlich: Wenn eine Organisation in der Euphoriephase steckt, dann kann sie nicht selbst erkennen, dass sie unrealistische Erwartungen an eine Innovation stellt. In dem Moment, in dem eine Organisation erkennt, dass sie unrealistische Erwartungen hat, ist sie eigentlich bereits auf dem Weg aus der Euphoriephase.
Anders die Stressphase: Hier kann zumindest der Ideenmanager sehen, dass die Frustration in der Organisation ein vorübergehende ist. Selbstverständlich kann man mit Ideenmanagement nicht alle Probleme lösen, aber einiges geht doch. Die Selbsteinschätzung der Ideenmanager sind in Abbildung
Die meisten Organisationen sehen ihr Ideenmanagement in der Reifegradphase. Macht man sich klar, dass das Betriebliche Vorschlagswesen als eine Wurzel des Ideenmanagements bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde, so überrascht diese Situation nicht wirklich. Offen bleibt bei dieser Auswertung die Frage, ob ein Ideenmanagement nach einer längeren Reifephase nicht möglicherweise in eine Degenerationsphase eintritt. Anders formuliert: Sollte ein Ideenmanagement nach einigen Jahren neu aufgesetzt werden? Und falls ja: Was ist eine typische Zeit, die bis zum Neustart eines Ideenmanagements angesetzt werden soll? Zu dieser Frage erwarten wir aus der zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Aufsatzes noch in der Feldphase befindlichen „Ideenmanagement Studie 2020“ Antworten.
Arbeit /Industrie /Verwaltung 4.0
Digitalisierung ist allgegenwärtig. Ein Diskussionsstrang beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der These, dass Digitalisierung auf ein neues Niveau gelangt sei. Selbstverständlich werden die Geräte immer schneller und leistungsfähiger, wird Software ebenfalls leistungsfähiger und sammeln Sensoren und Anwendungen immer mehr Daten. Die These lautet: Hier handelt es sich nicht einfach um eine lineare Fortentwicklung, sondern um eine qualitative Neuentwicklung, eben um Arbeit bzw. Verwaltung 4.0. Für Ideenmanager außerhalb des Public Management haben wir nach der erwarteten künftigen Bedeutung von Arbeit 4.0, Industrie 4.0 oder Verwaltung 4.0 gefragt. Das Ergebnis ist in Abbildung 5 dargestellt.
Abb. 5
Das Ergebnis ist eindeutig: Im Public Management werden die angesprochenen Trends also deutlich weniger wichtig angesehen als im privaten Sektor. Der durchschnittliche Punktwert ist im Public Management 1,6 Punkte niedriger, der Median sogar 2 Punkte. Mehr noch: Ein Viertel der Befragten aus dem Public Management gaben dem Trend Arbeit 4.0 oder Verwaltung 4.0 glatte 0 Punkte: Dieser Trend hat also für die Befragten gar keine Bedeutung. Zum Vergleich: Ein Viertel der Befragten außerhalb des Public Management gab 3 Punkte oder weniger.
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft ifaa hat in seinem aktuellen Trendbarometer ebenfalls „vernetzte Digitalisierung & Industrie 4.0“ abgefragt, und stuft dieses Thema als ein wichtiges Thema ein (vgl. Abb. 6, Quelle: https://www.arbeitswissenschaft.net/fileadmin/Bilder/Angebote_und_Produkte/Studien/Auswertung_ifaa_Trendbarometer_Fru__hjahr_2019.pdf abgerufen am 25. Februar 2020)
Abb. 6
Zielgruppe des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft sind Betriebe der Metall- und Elektroindustrie. Die Einschätzung dieser Betriebe von Industrie 4.0 als „wichtiges Thema“ entspricht etwa der Einschätzung von Organisationen aus dem nicht-Public Management Bereich, die hier im Median 4 von maximal 5 Punkten vergeben haben.
Doch warum vergeben Befragte aus dem Public Management im Median nur 2 Punkte? Hier ist noch weitere Forschung notwendig.
Big Data und künstliche Intelligenz
Die Sammlung und Auswertung sehr großer, teilweise unstrukturierter, Datenbestände ist eine weitere Entwicklungslinie, die durch die Digitalisierung ermöglicht wurde.
Big Data kann zum einen die Organisationen direkt betreffen, etwa wenn Unternehmen Kundenwünsche und Bestellung bereits berücksichtigen, bevor die Kunden überhaupt ihren Wunsch wahrgenommen haben, geschweige denn eine Bestellung abgeschickt haben. Oder wenn Polizeieinsätze gezielt in Gebieten und zu Zeiten stattfinden, in denen nach Auswertung von Big Data besonders mit kriminellen Handlungen zu rechnen ist.
Zum anderen betrifft Big Data auch das Ideenmanagement selbst: Prozessverbesserungen können aufgrund von Daten aus den Unternehmen oder Verwaltungen mehr oder weniger automatisiert vorgeschlagen werden. Ideen, die für einen Bereich entwickelt und eingereicht wurden, können automatisch daraufhin überprüft werden, ob sich auch in einem anderen Bereich umgesetzt werden können. Insofern könnten Ideenmanager in besonderem Maße von der Anwendung von Big Data betroffen sein.
Die Einschätzung der zukünftigen Bedeutung von Big Data im Bereich Public Management und in den anderen Bereichen ist in Abbildung 7 dargestellt.
Abb. 7
Die Darstellungen der Einschätzungen aus dem Public Management und aus den anderen Bereichen sind exakt gleich. Lediglich die Durchschnittswerte differieren etwas. Grundsätzlich sind sich die Befragten aber einig: Big Data wird einen gewissen Einfluss auf Public Management und auf den privaten Bereich haben. Allerdings ist auch festzustellen, dass in beiden Sektoren einige Befragte mit 0 Punkten geantwortet haben, also Big Data zukünftig gar keine Bedeutung zuweisen. Andere Befragte, ebenfalls aus beiden Bereichen, haben 5 Punkte vergeben, vermuten also eine maximale zukünftige Bedeutung.
Verwandt mit dem Thema Big Data ist künstliche Intelligenz. Grundsätzlich sind für das Trainieren von künstlichen Intelligenzen große Datenbestände hilfreiche, auch wenn aktuell Forschungsbemühungen dahin gehen, künstliche Intelligenz auch mit kleineren Datenbeständen zu trainieren. Umgekehrt kann künstliche Intelligenz dabei helfen, große Datenbestände zu analysieren. Noch offen ist die Frage, wo künstliche Intelligenz in der Praxis erfolgreicher arbeitet als traditionelle Methoden der Statistik. Dies auch, weil der Begriff „künstliche Intelligenz“ nicht eindeutig definiert ist und teilweise auch ältere statistische Methoden als Ansätze der künstlichen Intelligenz gesehen werden. Die Einschätzung der zukünftigen Bedeutung von künstlicher Intelligenz ist in Abbildung 8 dargestellt.
Abb. 8
Im Public Management wie auch in den anderen Bereichen sind die Befragten bei der Einschätzung der zukünftigen Bedeutung von künstlicher Intelligenz skeptischer als bei der der Bedeutung von Big Data. Die Stimmen aus dem Public Management gehen sogar von einer noch etwas geringeren Bedeutung aus, doch sind dort Median und Durchschnitt nur einen halben Punkt geringer.
Gamification
Gamification entwickelte sich aus folgendem Gedankengang: An ihrem Arbeitsplatz werden die Beschäftigten motiviert oder überwacht, um sicherzustellen, dass sie ihre Arbeit auch tatsächlich erledigen. Manche Beschäftigte versuchen, das Engagement am Arbeitsplatz zu minimieren. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die in ihrer Freizeit freiwillig am PC sitzen und beispielsweise Computerspiele „bearbeiten“.
Wäre es dann nicht sinnvoll, die Arbeit zumindest ein Stück weit wie ein Spiel zu gestalten? Beispiele für eine solche „Spielifizierung“ der Arbeit sind
- Fortschrittsbalken und andere Anzeigen, zu welchen Anteilen eine Arbeit bereits erledigt ist
- Wettbewerbe, Wanderpokale für die termintreuste, innovativste oder engagierteste Abteilung, oder auch für die Abteilung mit den wenigsten Arbeitsunfällen, Arbeitsunfähigkeitstagen oder Ideen pro Mitarbeiter
- freundlich animierte Schulungsprogramme, putzige Figuren, die die Beschäftigten am Bildschirm zu einer Bewegungspause auffordern, Maskottchen für das Ideen‑, Gesundheits- oder Arbeitsschutzmanagement
Teilweise sind diese Ansätze heute schon implementiert, aber sie lassen sich noch deutlich steigern und ausbauen. Die Einschätzungen für die zukünftige Bedeutung von Gamification findet sich in Abbildung 9.
Abb. 9
Wieder werden im Public Management und in den anderen Bereichen alle Punktwerte vergeben, das Thema der Gamification ist also tatsächlich noch in der Diskussion. Doch fällt auf, dass die Hälfte der Befragten maximal einen Punkt vergeben hat. Die Durchschnittswerte sind mit 1,5 Punkten bzw. 1,7 Punkten die geringsten unter allen hier vorgestellten Fragen. Die zukünftige Bedeutung von Gamification wird also im Public Management wie auch in den anderen Bereichen sehr zurückhaltend beurteilt.
Fazit
In diesem Text werden die Einschätzungen von Ideenmanagern aus dem Public Management zu zukünftigen Entwicklungen dargestellt und den Einschätzungen von Ideenmanagern aus anderen Bereichen gegenübergestellt.
Die Einstiegsfragen behandeln die zukünftige Bedeutung des Ideenmanagements in der eigenen Organisation und darüber hinaus. In der eigenen Organisation sehen einige Ideenmanager aus dem Public Management eine sinkende Bedeutung, generell eher eine gleichbleibende Bedeutung. Die Unterschiede zu den anderen Bereichen sind eher klein und möglicherweise auch der kleinen Stichprobe geschuldet.
Mobiles Internet ist das einzige Themenfeld, in dem die Ideenmanager aus dem Public Management eine höhere Bedeutung voraussehen als ihre Kollegen aus den privaten Bereichen. Möglicherweise hat hier das Public Management tatsächlich noch Nachholbedarf.
Die Selbsteinschätzungen bezüglich der Phase, in der sich das eigene Ideenmanagement befindet, unterscheidet sich in beiden Bereichen kaum. Die überwiegende Mehrheit der Ideenmanager sieht ihr Ideenmanagement in der Reifephase. Dies erscheint angesichts der langen Geschichte des Ideenmanagements auch realistisch.
Arbeit 4.0, Industrie 4.0 und Verwaltung 4.0 werden im Public Management deutliche geringere zukünftige Bedeutung zugeschrieben als in den privaten Bereichen. Eine Erklärung hierfür ist nicht unmittelbar ersichtlich.
Big Data und künstliche Intelligenz werden wieder von beiden Bereichen ähnlich eingeschätzt, insbesondere die zukünftige Bedeutung von künstlicher Intelligenz sieht das Public Management eher zurückhaltend.
Gamification wird übereinstimmend im Public Management und im privaten Sektor als in Zukunft weniger bedeutend eingeschätzt.
Zusammenfassend: Die Einschätzungen aus dem Public Management und dem privaten Sektor unterscheiden sich generell nur wenig. Tendenziell sind die Ideenmanager aus dem Public Management etwas zurückhaltender in der Einschätzung zukünftiger Bedeutung eines der angesprochenen Trends.
Eine deutliche Unterscheidung der Einschätzungen findet sich lediglich bei dem Themenfeld Arbeit 4.0 /Industrie 4.0 /Verwaltung 4.0.
[1] Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Text lediglich das generische Geschlecht verwendet. Selbstverständlich sind immer Organisatorinnen und Organisatoren, Ideenmanagerinnen und Ideenmanager sowie Kundinnen und Kunden angesprochen.
[2] Die ganz korrekte Formulierung lautet: „Mindestens die Hälfte der Ideenmanager aus dem Public Management hat mindestens 3 Punkte vergeben – oder anders formuliert: Mindestens die Hälfte der Ideenmanager hat höchstens 3 Punkte vergeben.“ Es wird ja mehrere Ideenmanager aus dem Public Management gegeben haben, die genau 3 Punkte vergeben haben. Daher wird etwas mehr als die Hälfte der Ideenmanager aus dem Public Management mindestens 3 Punkte vergeben, und etwas mehr als die Hälfte der Ideenmanager aus dem Public Management hat höchstens 3 Punkte vergeben.