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dib Punkte – Die Formel des Deutschen Institut für Betriebswirtschaft

Anfang 2017 ging die über 70jährige Tra­di­ti­on des Deut­schen Insti­tuts für Betriebs­wirt­schaft (dib) zu Ende. Das 1943 gegrün­de­te Insti­tut stell­te sei­nen Betrieb ein. Bekannt und bei Ideen­ma­na­gern beliebt wur­de das dib auch durch die dib-Sta­ti­stik zum Ideen­ma­nage­ment, die hier­auf basie­ren­den Awards und Aus­zeich­nun­gen und die fei­er­li­che Ver­ga­be die­ser Preise.

Basis für die Aus­zeich­nun­gen waren die dib-Punk­te, die nach einer mehr­fach ver­än­der­ten For­mel errech­net wur­den. In der letz­ten Ver­si­on wur­den sie wie folgt errechnet:

dib-Punk­te = (Umge­set­ze Ideen/​Beschäftigte *1000 + Bere­chen­ba­rer Nutzen/Beschäftigte*3) * Beteiligungsquote

Die­se For­mel ist der Ver­such, den Erfolg des Ideen­ma­nage­ments in einer ein­zi­gen Kenn­zahl aus­zu­drücken. Selbst­ver­ständ­lich kann man die­sen Ver­such kri­ti­sie­ren (und das hat man auch immer wie­der getan). Doch hat sich die­se For­mel über lan­ge Jah­re hin­weg gehal­ten und scheint damit auf ein Bedürf­nis der Pra­xis zu antworten.

Kennzahlen

Wenn heu­te wie­der eine Sta­ti­stik mit dib-Punk­ten ver­öf­fent­licht wür­de – zu wel­chen Ergeb­nis­sen wür­de dies wohl füh­ren? Im Sin­ne einer spie­le­ri­schen Fort­set­zung der Tra­di­ti­on sol­len hier ein paar aktu­el­le Zah­len vor­ge­stellt wer­den. Basis sind die Daten der „Ideen­ma­nage­ment Stu­die 2018“ ( https://​www​.hlp​.de/​s​t​u​d​i​e​-​2​018 ), die Anga­ben aus 261 Orga­ni­sa­tio­nen ent­hält und damit die aktu­ell umfang­reich­ste Erhe­bung zum Ideen­ma­nage­ment im deutsch­spra­chi­gen Raum ist. Die Erhe­bung wird ohne Unter­neh­mens­na­men aus­ge­wer­tet, daher kann hier kein „Sie­ger“ vor­ge­stellt wer­den. Die Orga­ni­sa­ti­on mit den mei­sten dib-Punk­ten kommt auf 13.529– dies also wäre der Sie­ger nach dib-Punk­ten 2017. Zum Ver­gleich: 2016, als das dib zum letz­ten Mal sei­ne Sta­ti­stik ver­öf­fent­lich­te, mel­de­te der Sie­ger 31.162 Punk­te. An die­ser Stel­le ein herz­li­cher Dank an Herrn Dr. Gut­knecht, die die dib-Sta­ti­stik 2016 zu Ver­fü­gung stellte!

Wie in der dib-Sta­ti­stik sol­len auch hier die „Gewin­ner“ nach Bran­chen auf­ge­führt werden:

höch­ste dib-Punk­te Wert 2016höch­ste dib-Punk­te Wert 2017
pro­du­zie­ren­de Unternehmen31.162 Punk­te13.529 Punk­te
Maschi­nen- und Anlagenbau8.607 Punk­te13.529 Punk­te
Dienst­lei­ster2.217 Punk­te9.900 Punk­te
Gesund­heitnicht aus­ge­wie­sen4.870 Punk­te
Behör­den, öffent­li­cher Dienstnicht aus­ge­wie­sen3.995 Punk­te

Was lässt sich aus die­ser klei­nen Aus­wer­tung able­sen? Zunächst: Der maxi­ma­le Wert liegt deut­lich unter dem maxi­ma­len Wert aus 2016. Was ist der Grund? Feh­len in der Stu­die 2017 die rich­tig guten Orga­ni­sa­tio­nen? Oder haben die Zweif­ler an der alten dib-Sta­ti­stik doch recht? Mit der Mel­dung von Anga­ben zur dib-Sta­ti­stik war ja immer auch die Teil­nah­me am dib-Wett­be­werb ver­bun­den. Schon frü­her wur­de gemun­kelt, dies könn­te die ein oder ande­re Orga­ni­sa­ti­on dazu ver­lei­tet haben, ihre Anga­ben mehr oder weni­ger „auf­zu­run­den“, um dann im Wett­be­werb bes­ser abzu­schnei­den. Die Erhe­bung 2018 ist hin­ge­gen eine rein wis­sen­schaft­li­che Umfra­ge, ohne jeden Anreiz, die Daten zu schönen.

Wie in 2016 so mel­den auch 2017 die pro­du­zie­ren­den Unter­neh­men die höch­ste Punkt­zahl. 2016 kam das Unter­neh­men mit der höch­sten Punkt­zahl aus der metall­ver­ar­bei­ten­den Indu­strie, 2017 ist es ein Maschi­nen- und Anlagenbauer.

Betrie­be der Gesund­heits­lei­stun­gen wur­den 2016 nicht spe­zi­ell aus­ge­wer­tet. Eben­so wie bei Behör­den und dem öffent­li­chen Dienst sind hier noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­tia­le zu heben.

Fazit

Die dib-For­mel war der Ver­such, den Erfolg von Ideen­ma­nage­ment in einer ein­zi­gen Kenn­zahl zu mes­sen. Wenn man, eher spie­le­risch, die­se Kenn­zahl heu­te ermit­telt, dann kommt man ver­gleich­ba­ren Ergebnissen.

Literatur

Land­mann, Nils und Schat, Hans-Die­ter 2018: Ideen­ma­nage­ment Stu­die 2018. Esch­born: HLP.

Schat, Hans-Die­ter 2017: Erfolg­rei­ches Ideen­ma­nage­ment in der Pra­xis. Wies­ba­den: Springer-Gabler.

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