Benchmarking, „Vergleich mit den Besten“ wird auch im Ideenmanagement gerne genutzt. Dabei gibt es zwei verschiedene Ansätze für Benchmarking: Quantitatives und qualitatives Benchmarking.
Quantitatives Benchmarking beschäftigt sich mit Kennzahlen, vor allem mit den „Big Five“:
- Beteiligungsquote (Anteil der Beschäftigten, die mindestens eine Idee einreichen an allen Beschäftigten)
- Umsetzungsquote, auch Realisierungsquote genannt (Anteil der umgesetzten Ideen an allen eingereichten Ideen)
- Bearbeitungsdauer (Dauer bis zur Entscheidung oder bis zur Umsetzung einer Idee, gemessen in Arbeits- oder in Kalendertagen – es gibt also verschiedene Bearbeitungsdauern)
- Nutzen (Summe der Einsparungen durch die umgesetzten Ideen, dividiert durch die Anzahl der Mitarbeiter oder durch die Anzahl der umgesetzten Ideen. Der Nutzen kann als Brutto-Nutzen oder als Netto-Nutzen, also als Brutto-Nutzen abzüglich der mit der Umsetzung verbundenen Kosten, errechnet werden. Der Nutzen wird typischerweise nur für das erste Jahr berücksichtigt, bei einigen Auswertungen auch für einen längeren Zeitraum.)
- Ideen pro Mitarbeiter (Anzahl der Ideen in einem Jahr, dividiert durch die Anzahl der Beschäftigten.)
Die kurze Darstellung der Kennzahlen hat schon ein Problem aufgezeigt: Einige Kennzahlen werden teilweise recht unterschiedlich definiert und sind daher auch nur bedingt vergleichbar. Ein Mittel gegen die unterschiedlichen Definitionen ist die Statistik der großen Zahlen: Wenn unter vielen Beteiligten einige zu hohe, andere zu niedrige Zahlen melden, dann mittelt sich dieses bei einer genügend hohen Anzahl an Beteiligten wieder heraus.
Alleine darum ist eine Voraussetzung für ein brauchbares quantitatives Benchmarking eine genügend hohe Anzahl an Beteiligten – dreistellig sollte diese Zahl schon sein.
Quantitatives Benchmarking wird im Ideenmanagement zu zwei Zwecken eingesetzt:
- Um eine grobe Standortbestimmung des eigenen Ideenmanagements zu erhalten und
- um das eigene Ideenmanagement zu legitimieren – gegenüber der Geschäftsführung oder anderen interessierten Gruppen in der eigenen Organisation.
Der Vorteil des quantitativen Benchmarkings ist leicht zu erkennen: Es handelt sich um gut vergleichbare Zahlen. Insbesondere für Personen, die wenig Einblick in das Ideenmanagement haben, erscheinen diese Zahlen objektiv, wissenschaftlich und überzeugend.
Der Nachteil des quantitativen Benchmarkings ist ebenso offenkundig: Es bleibt unklar, wie die Zahlen entstanden sind. Wenn eine Organisation herausragende Kennzahlen ausweist: Was hat diese Organisation dazu getan? Wie kann das eigene Ideenmanagement ebenfalls zu herausragenden Kennzahlen?
Diese Fragen beantwortet das qualitative Benchmarking.
Beim qualitativen Benchmarking setzen sich einige Organisationen, vielleicht ein halbes Dutzend, zusammen und besprechen, was sie im Ideenmanagement tun und welche Ergebnisse sie auf diesem Weg erhalten. Wichtig ist die Zusammensetzung: Die Organisationen müssen vergleichbar sein, dürfen aber nicht im Wettbewerb miteinander stehen.
Strikte Vertraulichkeit ist eine Voraussetzung für diese Benchmarking-Runden: Hier kann unter Kollegen ehrlich gesprochen werden – aber nur, wenn alle Informationen im Raum bleiben.
Qualitatives Benchmarking wird auf Ideenmanagement spezialisierten Beratung angeboten, die die Teilnehmer zusammenstellen und die Sitzungen moderieren.
Meines Wissens nach wird qualitatives Benchmarking im Ideenmanagement angeboten von (in alphabetischer Reihenfolge):
Dr. Hartmut Neckel ( www.hartmut-neckel.de )
Ingenieurbüro IdeenNetz, Hans-Rüdiger Munzke ( news.ideenNetz.com )
Zentrum Ideenmanagement ( www.zentrum-ideenmanagement.de