Ideenmanagement verfolgt zwei Gruppen von Zielen:
- Effizienz-Ziele und
- humanorientierte Ziele.
Effizienzziele richten sich konkret auf Einsparungen – beispielsweise durch Einsatz ressourcenschonender Vorgehensweisen, durch Entfernen nicht wertschöpfender Prozessschritte oder ganz einfach durch das Verzichten auf überflüssige Ausdrucke. Eine aktuelle Studie (Landmann et al. 2016) zeigt, dass hier für jeden für das Ideenmanagement eingesetzten Euro zwei bis drei Euro an Einsparungen und wirtschaftlichem Nutzen erwartet werden können.
In der Literatur noch zu den Effizienz-Zielen gezählt werden Verbesserungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zwar kann der wirtschaftliche Wert eines vermiedenen Unfalls nur schwer wirtschaftlich bewertet werden. Auch besteht der Wert eines vermiedenen Unfalls ja nicht nur in den eingesparten Kosten, die Gesundheit von Beschäftigten ist ein Wert an sich. Doch ist ein Arbeitsunfall eben immer auch mit Kosten verbunden, die durch einen guten Verbesserungsvorschlag vermieden werden können.
Humanorientierte Ziele sehen das Ideenmanagement als Kulturarbeit (Schat 2016). Wenn sich Beschäftigte direkt an der Verbesserung von Prozessen beteiligen können, dann hat dies auch über die konkrete Verbesserung hinaus einen großen Einfluss auf das Klima oder auf die Kultur in der Behörde. Das Ideenmanagement schätzt die Erfahrungen und die Ideen von Beschäftigten, auch von hierarchisch ganz unten stehenden Beschäftigten. Diese Wertschätzung kommt bei den Beschäftigten an, viel besser, als es jedes Leitbild oder jede motivierende Rede auf einer Personalversammlung könnte.
Schon länger ist bekannt, dass die Möglichkeit, auf sein Leben und auf seine Arbeit Einfluss zu nehmen, sich positiv auf die Gesundheit auswirkt (Rodin /Langer 1977, Haid /Rodin 1999). Damit ist Ideenmanagement eine Möglichkeit, psychische Fehlbelastungen und daraus folgende Erkrankungen zu reduzieren.
Effizienz- und Humanziele schließen sich selbstverständlich nicht aus. Viele Organisation verfolgen beide Zielgruppen, setzen aber teilweise deutliche Schwerpunkte im Effizienz- oder im Humanbereich.
Literatur
Schat, Hans-Dieter 2016: Ideenmanagement als Kulturarbeit. In: Buchenau, Peter /Geßner, Monika /Geßner, Christian /Kölle, Axel (Hg.) 2016: Chefsache Nachhaltigkeit. Praxisbeispiele aus Unternehmen. Wiesbaden (Springer Gabler), S. 299 – 314.
Tropper-Malz, Bernadette /Prorok, Thomas 2015: CAF-Anwendungen in Österreich. Wien (KDZ Managementberatungs- und Weiterbildungs GmbH).
Koblank, Peter 2017: BVW-Benchmarking. Mit wenigen, einfachen Kennziffern zu einer aussagefähigen Statistik. www.koblank.com/bestofkoblank.htm zugegriffen am 24. Juli 2017.
Flatz, Angelika 2013: Vorwort von Sektionschefin Mag.a Angelika Flatz. In: Kallinger, Michael /Prorok, Thomas /Tropper-Malz, Bernadette: CAF 2013. Verbesserung öffentlicher Organisationen durch Selbstbewertung mit dem Common Assessment Framework. Wien (Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst im Bundeskanzleramt Österreich).