Drei Bücher stellen den aktuellen Stand der Diskussion um das Ideenmanagement im deutschsprachigen Raum dar.
Das erste ist der Sammelband „Ideen erfolgreich managen, den ich mit Nils Landmann gemeinsam herausgegeben habe.
Der erste Teil dieses Bandes gibt einen Einblick in die wissenschaftliche Entwicklung. Den Auftakt machen Jonas Markfort, Gerhard Kämpfer und Johannes Brombach, die an einem konkreten Beispiel das Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis darstellen.
Die Entwicklung der wissenschaftlichen Entwicklung wird in einem Gespräch zwischen Norbert Thom und Alexander Brem nachgezeichnet – nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form ein innovativer Beitrag.
Gute Ideen kommen häufig zustande, wenn sich unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammensetzen. Wie dieses systematisch gelingen kann stellt Swetlana Franken dar.
Werden wir auch in Zukunft Ideenmanagement betreiben? Wie könnte dies aussehen? Diese Frage behandelt Thomas Mühlbradt indem er die Entwicklung von Ideenmanagement in die Entwicklung von Wirtschaften überhaupt stellt.
Ideenmanager arbeiten häufig als Einzelkämpfer oder in kleineren Einheiten. Sie können sich also kaum mit Kollegen aus der gleichen Organisation vergleichen. Wie kann ein Vergleich über die Organisationsgrenzen mit guten Kennzahlen funktionieren kann stellt Hans-Dieter Schat dar.
Stärker in die Umsetzung gehen Till Suchsland und Martin Kloyer, die den Gedanken der Intrapreneurship durch das Ideenmanagement gefördert sehen.
Der zweite Teil dieses Bandes kommt aus der Perspektive von Verbänden, Vereinigungen, Beratern und Multiplikatoren, die sich mit dem Ideenmanagement beschäftigten.
Aus dem Bereich der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie kommen zwei Beiträge: Tobias Fastenrath greift das Thema der Diversität als fördernde Bedingung von Kreativität auf, während Mikko Börkircher einen Überblick über Ideenmanagement in der Verbandsarbeit gibt.
Christoph Gutknecht und Klaus Heitmeyer geben die Zeitschrift „Ideen- und Innovationsmanagement“ heraus und skizzieren aus ihrer Sicht die Entwicklung des Ideenmanagements in Deutschland. Für die Schweiz ist die Entwicklung im Beitrag von Norbert Thom und Julia de Groote nachgezeichnet. Der nächste Schritt ist dann das internationale Ideenmanagement, welches Hartmut Neckel vorstellt.
Als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Verbandswelt stellt Patricia Stock vom REFA-Institut die Sicht ihres Verbandes vor.
Im abschließenden großen Teil dieses Bandes werden aktuelle, aber auch über den Tag hinaus lesenswerte Beiträge aus der Praxis des Ideenmanagements vorgestellt.
Gezieltes Marketing ist einer der starken Erfolgsfaktoren für das Ideenmanagement und der Titel des Betrags von Michael Lange (Weidmüller). Organisationen, die vor den Herausforderungen einer Softwareauswahl stehen erhalten in dem Beitrag von Nils Landmann (HLP) ein an eigene Bedürfnisse anpassbares Vorgehensmodell. Dieses hilft dabei, Fehlentscheidungen in der Auswahl zu vermeiden und ermöglicht eine für alle Beteiligten transparente Entscheidung.
Einen umfassenden Einblick in das Ideenmanagement der Deutschen Bahn geben Thorsten Gänsch und Pia Schädler, die zeigen, wie dynamisch Ideenmanagement sich entwickelt, wenn sich die Rahmenbedingungen deutlich ändern. Claudia Damaska (AVL List) zeigt in einem sehr praxisnahen Beitrag auf, welche Bedeutung eine gute Kommunikation im Ideenmanagement hat.
Christoph Hann von Weyhern (Hirschvogel Automotive Group) gibt einen Einblick, wie das Ideenmanagement in Zeiten des Wandels, vor dessen Herausforderungen aktuell nicht nur Automobilhersteller und ihre Zulieferer stehen, hinterfragt und neu aufgestellt werden kann. Wie eine solche Entwicklung sich im Einzelnen, konkret im Einsatz von Dialogformaten für die Ideengenerierung niederschlagen, zeigen Evelyn Firydus, Justin Krampe und Markus Lehleiter (Union Investment), dem folgt ein Plädoyer für ganz altmodische Kommunikation von Claudia Damaska (AVP).
Change beeinflusst das Ideenmanagement, Change Management kann aber auch erfolgreiches Ideenmanagement unterstützen, wie Olaf Melzer (Deutsche Bahn) und Hans-Dieter Schat zeigen.
Als beste Führungskraft für das Ideenmanagement ausgezeichnet wurde Thomas Reisinger, der einen Abriss über das Ideenmanagement bei Infineon Austria gibt.
In vielen Branchen hat Ideenmanagement inzwischen Einzug gehalten, so auch in die Gesundheitswirtschaft und in die öffentliche Verwaltung. Zur Gesundheitswirtschaft gibt Anja Rupprecht (ottobock.) einen Einblick, zur öffentlichen Verwaltung Gottfried Richenhagen und Hans-Dieter Schat (ifpm der FOM).
Auch im Handwerk würde nicht jedermann das Ideenmanagement vermuten, doch finden sich hier interessante Ansätze, über die Hans-Rüdiger Munzke (Ingenieurbüro IdeenNetz) berichtet.
Ein Bericht aus der chemischen Industrie von Heribert Töns (BASF Coatings) schließt die Reihe der Branchenüberblicke ab.
Eine besondere Situation im Ideenmanagement hat Wilfried Peters (DieboldNixdorf) vor Augen, wenn er über den Neustart eines Ideenmanagements schreibt.
Das Ideenmanagement kommt immer häufiger auch mit anderen Prozessen und Methoden in Berührung, die einen Bezug zu Ideen, Innovationen und Verbesserungen haben und es gibt hier in der Praxis einige vielversprechende Ansätze.
Bernd Geisel (Mehrwertstatt) zeigt auf Basis langjähriger Erfahrungen in verschiedenen mittelständischen Unternehmen und Konzernen Best Practices für die Zusammenführung von KVP und BVW zu einem erfolgreichen Ideenmanagement auf. Thomas Haumann (LBBW Baden-Württemberg) skizziert ein Best Practice aus der Finanzdienstleistungsbranche, das mit einem integrativen Ansatz nachhaltig exzellente Ergebnisse liefert und bereits mehrfach ausgezeichnet worden ist. aus Nils Landmann (HLP) stellt in seinem Beitrag Herausforderungen und Lösungsansätze für integrative Modelle vor. Michael Leitl (Tools of Innovators) zeigt auf, dass eine zielgesteuerte Generierung von qualitativ hochwertigen Ideen mit entsprechend geeigneten Methoden kein Hexenwerk, sondern Ergebnis eines zielgenauen Methodeneinsatzes ist.
Das Buch kann hier bestellt werden: http://www.amazon.de/dp/3658265191/
Das zweite Buch ist eher eine Broschüre: Betriebliches Vorschlagswesen. Für alle, die sich um das Vorschlagswesen kümmern sollen, aber noch nie etwas damit zu tun hatten. Der Titel fasst den Inhalt zusammen: Auf 90 Seiten werden die Definitionen, Modelle und Kennzahlen besprochen. Die Broschüre ist für knapp 8 Euro erhältlich: https://amzn.to/314x9hp
Das dritte Buch ist gerade im Erscheinen: In der Ideenmanagement Studie 2020 werden die aktuellen Kennzahlen zum Ideenmanagement dargestellt und kommentiert. Dabei stellen wir nicht nur das „normale“ Ideenmanagement dar, sondern auch das High Performance Ideenmanagement, also Ideenmanagement, das besonders hohen Nutzen erreicht und so als best practice gilt.
Hier finden sich weitere Informationen unter https://www.hlp.de/studien