„Rationalisierung“ ist das häufigste Ziel für Ideenmanager ( Blog-Beitrag ). Wodurch lässt sich „Rationalisierung“ ausdrücken, was ist eine gute Kennzahl?
In älteren Texten wird „Rationalisierung“ angegeben als berechenbare Einsparung, in der Regel als berechenbare Einsparung pro Mitarbeiter und Jahr.
Dagegen wurde eingewandt: Es geht im Ideenmanagement nicht nur um Einsparungen, also um Kostensenken. Ideenmanagement kann auch dazu dienen, neue Produkte und Dienstleistungen vorzuschlagen. Ideenmanagement kann Produkte so verbessern, dass sie mehr Umsatz erbringen. Also sollten wir eher von „Nutzen“ und nicht nur von „Einsparung“ sprechen.
Hinzu kommt: In vielen Organisationen haben die Personalkosten einen hohen Anteil an den Gesamtkosten. Wenn dort von „Rationalisierung“ gesprochen wird, dann hören Beschäftigte „Einsparungen im Personal“ und bekommen ein ungutes Gefühl. Auch, wenn in der Betriebsvereinbarung Kündigungen oder das Senken des Gehalts ausgeschlossen sind. Da erscheint es überzeugender, von Nutzen und nicht von Einsparung zu sprechen.
In eine ähnliche Richtung geht eine psychologische Argumentation: Einige Führungskräfte sind „weg von“ – Führungskräfte. Diese Führungskräfte wollen Fehler, Verschwendung, wirtschaftliche Probleme vermeiden. Andere Führungskräfte sind „hin zu“ – Führungskräfte. Diese Führungskräfte suchen Erfolg, Verbesserungen, höhere Wirtschaftlichkeit. Die erste Gruppe kann man durch Einsparungen überzeugen, die zweite Gruppe durch Nutzen-Argumentation.
Zu welcher Gruppe eine Führungskraft gehört, das kann man leicht herausfinden. Wie argumentiert diese Führungskraft? Wenn die meisten Argumente lauten: Wir tun dies oder das, damit wir nicht unter die Räder kommen, damit wir uns keine Blöße geben, damit wir keine Fehler machen – dann ist der Fall klar. Ebenso, wenn die Argumentation meist lautet: Wenn wir dies oder das tun, dann kommen wir weiter, dann können wir … erreichen, dann haben wir etwas gewonnen.
Im Alltag des Ideenmanagements zielen die allermeisten Ideen und Vorschläge auf eine Einsparung ab. Vorschläge für eine Umsatzsteigerung sind zwar möglich, aber selten.
Soll ein Ideenmanager eher von Einsparung oder eher von Nutzen sprechen? Das hängt von seiner Zielgruppe ab. Wenn diese eher „weg von“ argumentiert, dann ist „Einsparung“ der richtige Begriff. Wenn „hin zu“ das dominierende Argumentationsmuster ist, dann sollten wir mit „Nutzen“ argumentieren.